Wenn Sie Gewalt erfahren haben ...

... lassen Sie sich nicht verunsichern!

Ihnen wurde etwas angetan. Das brauchen Sie nicht einfach hinzunehmen. Handeln Sie in Ihrem Interesse und lassen Sie sich nicht von verständnislosen Personen beeinflussen.
 
... versuchen Sie nicht, mit dem Erlebten allein fertig zu werden.

Vertrauen Sie sich jemandem an, der Ihnen hilft und wenden Sie sich an die Beratungsstellen.
 
... lassen Sie sich sofort nach dem gewaltsamen Übergriff von einem Arzt/ einer Ärztin untersuchen.

Wenn Sie sich entschließen, den Täter anzuzeigen, dann ist der Ärztliche Befund über Ihre Verfassung unmittelbar nach der Verletzung von großer Bedeutung.
 
... rechtfertigen oder verharmlosen Sie nicht die Gewalt, die Ihnen angetan wurde.

Viele Frauen entschuldigen das gewalttätige Verhalten Ihrer Männer und nehmen sie noch in Schutz. Manche Frauen sagen: „… das tut er sonst nicht“ oder „nur wenn er getrunken hat, ist er so“. Aber – gewalttätige Männer müssen die Konsequenzen ihres Verhaltens selbst tragen. Sie tun sich und Ihren Kindern keinen Gefallen, wenn Sie Gewalt zu Hause es dulden.
 
... rufen Sie sofort die Polizei.
Die Beamten der Polizei im Kreis Kleve sind geschult und wissen, wie sie Ihnen in dieser Notsituation helfen können. Ihr Partner kann zum Beispiel vorübergehend aus der gemeinsamen Wohnung verwiesen werden, möglicherweise auch langfristig.

Notruf 110

Hier bekommen Sie im Kreis Kleve schnelle Hilfe und Unterstützung:

Opferschutztelefon 02821.504-1999

Frauenhaus Kleve 02821.12201

Frauenberatungsstelle IMPULS Goch: 02823.419171

Wenn Gewalt zum Alltag gehört: Was ist eine "Gewaltbeziehung"?

Häusliche Gewalt unter Erwachsenen ist in den weitaus meisten Fällen Gewalt von Männern gegen Frauen.

Bei einer so genannten "Gewaltbeziehung", aus der eine Frau ins Frauenhaus flieht, handelt es sich nicht um normale Streitigkeiten zwischen zwei gleichberechtigten (Ehe-)Partnern, bei denen es auch mal laut wird und Ärger auch körperlich ausgedrückt wird. Untersuchungen zufolge kommt es bei solchen eher harmlosen Paarstreitigkeiten etwa einmal im Jahr zu tätlichen Übergriffen in Form eines einzelnen Schlages, und die Frauen geben an, dass sie auch zurückschlagen.

In einer Gewaltbeziehung werden meistens Frauen regelmäßig geprügelt, und zwar rund 65 Mal pro Jahr. In solchen Beziehungen gehört Gewalt zum Alltag. Der Ausstieg aus einer Gewaltbeziehung ist für die betroffenen Frauen aus unterschiedlichen Gründen extrem schwierig.

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